Der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat seine Firma in Meta umbenannt, weil er an eine neue Form des Internet glaubt: das Metaverse.
Was sich dahinter verbirgt, ist jedoch noch unklar. Die einen vermuten eine neue Möglichkeit der Darstellung in einem virtuellen Raum, wieder andere sehen sich schon mit Brillen herumlaufen, wie es sie zuerst als Google Glass gab.
Eigentlich ist eine virtuelle zweite Welt nichts Neues. Gamer bewegen sich täglich darin und Second Life war ein am Anfang recht erfolgreicher Versuch, ein virtuelles Abbild unseres Lebensraumes zu schaffen – und um einige Funktionen zu erweitern. Das Metaverse soll daran anknüpfen und die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Kunstwelt überschreiten.
Ohne Brille keine 3-D-Erfahrung
Dabei gibt es derzeit noch eine Hürde: das Interface. Facebooks künstliche Welt ist mit einer Oculus Rift-Brille zu sehen – praktischerweise gehört Zuckerberg die Hersteller-Firma. Das Gerät ist aber nicht eben günstig, und wuchtig noch dazu.
Schwer vorzustellen, dass unsereins den ganzen Tag lang damit auf dem Kopf herumläuft. Andere Versuche, Brillen als Display zu nutzen, gibt es zwar, aber hier scheint entweder die Realität zu sehr durch oder der Akku macht nach einer halben Stunde schlapp.
Kritiker sehen deshalb auch das Metaverse nicht als eine Befreiung, sondern ein virtuelles Gefängnis, in dem alle unsere Bewegungen gespeichert und analysiert werden. Wir sind nur noch Spieler und vor allem Konsumenten.
Es ist eine Schattenökonomie, mit eigener Währung, in der wir digitale Dienstleistungen und virtuelle Kleider kaufen können. Gesteuert wird es von wenigen großen Firmen, die sich die Programmierung und den Betrieb leisten können.
Welche Formen einer Wirtschaft es hier geben kann, ist noch unklar – NFTs könnten die Metaverse-Kunstgalerien werden. Schon in Second Life gab es virtuelle Konferenzen, bei denen sich Avatare in einem Konferenzzentrum versammelten. So könnte auch der virtuelle Schulunterricht der Zukunft aussehen.