Als das Internet ans Netz ging, waren nur wenige Menschen in der Lage, Inhalte zu schaffen und zu publizieren. Man musste sich mit HTML auskennen und einen eigenen Server betreiben.
Das änderte sich, als die ersten Blogs und Alles-in-einem-Lösungen auf den Markt kamen. Jetzt konnte man ohne großes technisches Wissen seine eigene Webseite erstellen. Mit den sozialen Netzwerken wurde die partizipatorische Schwelle nochmals niedriger.
Jetzt soll die Technik, die sich hinter vielen Kryptowährungen verbirgt, eine neue Version des Internets bringen, das Web 3.0. Der Grundgedanke dahinter: Mehr Transparenz und mehr Dezentralisierung.
Denn so frei wie die Erschaffer des WWW es sich einst wünschten, ist das Netz nicht. Soziale Medien gehören einer Handvoll Firmen, ebenso ist es bei den großen Webhostern. Noch stärker ist die Konzentration bei den Suchmaschinen, ohne die man kaum im Netz gefunden wird.
Token sollen Nutzern Macht geben
Mit einer Blockchain-Technologie und sogenannten Token, einer Art virtueller Währungseinheit, sollen Interaktionen zu Transaktionen werden. Durch diese Token soll eine Demokratisierung erreicht werden, die den Nutzern mehr Macht gibt als den jetzt herrschenden Firmen.
Wer viele Token hat, hat mehr Einfluss. Hinzu kommt, dass Apps und Anwendungen dezentralisiert sind und nicht mehr in der Hand einer Firma liegen. Diese Dapps gibt es schon, vor allem bei Kryptowährungen und für Spiele.
Kritiker sehen im Web 3.0 einen verzweifelten Versuch der Kryptoszene, mehr als nur Währungen zu schaffen und die Infrastruktur, die zum Beispiel hinter Ethereum liegt, für andere Zwecke zu nutzen.
Dennoch hört man die Wörter Coins (Münzen) und Assets (Wertgegenstände) recht häufig. Es ist damit zu rechnen, dass diese Web 3.0-Version weniger das Internet revolutioniert als Transaktionen darin.