Unter Tokenisierung versteht man die Umwandlung physischer Kunstobjekte in digitale Vermögenswerte. Dabei erhalten die Käufer diese digitalen Werte in Form sogenannter Token. Neben dem Kunstmarkt setzt sich diese Tokenisierung mittlerweile auch im Immobiliensektor durch.
Wie läuft das Tokenisieren ab?
Der Prozess der Tokenisierung erfolgt mithilfe von speziellen Datenbanken. Diese werden als Blockchain bezeichnet. In dieser Blockchain werden sensible Daten so miteinander verknüpft, dass sie noch besser und sicherer bearbeitet werden können. Verantwortlich dafür sind die Miner, die die eingestellten Daten kryptografisch versiegeln. So entstehen kryptografische digitale Verträge, sogenannte Smart Contracts. Über diese Verträge werden Token gebildet. Die Token beschreiben, wie Transaktionen durchgeführt werden, und sind in der Regel an eine Kryptowährung wie Bitcoins oder Ethereum gekoppelt. Mithilfe der Token erwirbt ein Käufer digitale Anteile an einem Kunstwerk oder einer Immobilie. Über die Risiken und Chancen einer solchen Investition kann man beispielsweise bei der Vp Bank mehr erfahren. Die Webseite hat sich auf digitale Investitionen spezialisiert.
Was bedeutet das für den Kunstmarkt?
Für Investoren und Anleger bedeutet die Tokenisierung, dass sie schon mit kleineren Geldbeträgen Kunstwerke oder zumindest einen Anteil daran erwerben können. Beispielsweise kostet ein Gemälde eines Künstlers 50.000 Franken. Wer 500 Token zu je einem Franken erwirbt, erhält dafür einen monetären Anteil von 500 Franken. Wird der Künstler im Laufe der Zeit bekannt und steigt der Wert des Gemäldes, so steigt auch der Wert der erworbenen Anteile in Form der Token. Für Künstler und Kunstschaffende bedeutet das, dass sie Bilder auch dann verkaufen können, wenn sie noch nicht sehr bekannt sind. Kunstliebhaber wiederum können teure Gemälde erwerben, ohne dafür tief in die eigene Tasche greifen zu müssen.
Kunst in der Schweiz
Am internationalen Kunstmarkt hat die Schweiz nur einen relativ geringen Anteil von zwei Prozent. Allerdings spielt die Schweiz eine nicht zu unterschätzende Rolle auf dem globalen Kunstmarkt. Hier ist vor allem die Art Basel zu erwähnen. Diese zählt mittlerweile zu den grössten und bedeutendsten Kunstmessen der Welt. Darüber hinaus ist die Schweiz ein wichtiges Zollfreilager. Insgesamt gibt es sieben Zollfreilager in der Eidgenossenschaft, zwei davon befinden sich in Genf. Viele Galerien nutzen diese Zollfreilager, um wertvolle Kunstwerke zu deponieren und aufzubewahren. Der Kunstmarkt wird international immer offener. Kunstwerke dienen als wertvolle Geld- und Kapitalanlagen für Anleger und Investoren.
Die Tokenisierung ermöglicht es, sich ein breit gefächertes Portfolio an verschiedenen Kunstwerken anzueignen und damit auch das Risiko zu streuen. Das ist vergleichbar mit Aktienportfolios. Viele Experten gehen daher davon aus, dass in naher Zukunft auch die Nachfrage nach Kunstwerken steigen wird. Die Tokenisierung erleichtert den Anlegern den Zugang zum internationalen Kunstmarkt erheblich. Der Einsatz der Blockchain-Technologie erleichtert nicht nur den Kauf und Verkauf von Kunstwerken, sondern verbessert auch die Möglichkeiten, mit Kunst zu spekulieren und Geld zu verdienen.
Token gibt es nicht nur am Kunstmarkt. Auch in der Immobilienbranche und der Wirtschaft wird diese digitale Investitionsmöglichkeit mittlerweile zunehmend genutzt. Die Schweizer Finanzaufsichtsbehörde FINMA unterscheidet heute zwischen Zahlungs-, Nutzungs- und Anlagetoken. Die Tokenisierung von Kunst ist auf jeden Fall eine alternative und zunehmend attraktivere Anlageform für viele Anleger und Investoren.